Warum eine Roadmap bei der Einführung von MES entscheidend ist
Die Einführung eines MES (Manufacturing Execution System) ist für viele Unternehmen ein entscheidender Schritt, um Maschinenstillstände zu reduzieren und die Produktion zu optimieren. Doch die Erfahrung zeigt: Wer ohne Struktur startet, läuft Gefahr, die Akzeptanz im Team zu verlieren oder den Nutzen nicht vollständig auszuschöpfen.
Genau hier setzt die MES Umsetzungsroadmap an. Sie zeigt, wie Unternehmen in klaren Phasen vorgehen können – mit sichtbaren Erfolgen und einer nachhaltigen Integration in die Produktionsprozesse.
Phase 1: 0–3 Monate – Basis-MES, Schulungen, schnelle Erfolge, erste KPI
In den ersten Monaten geht es darum, die Basis für das MES zu legen:
- Einführung eines Basis-MES zur Erfassung von Maschinendaten
- Schulungen der Mitarbeitenden, um Akzeptanz zu sichern
- Umsetzung von „Low hanging fruits“, z. B. einfache Prozessverbesserungen
- Erste Projekte zur Rüstzeitoptimierung
Nutzen: Kleine, schnell sichtbare Erfolge schaffen Vertrauen und zeigen, dass die MES-Einführung echte Verbesserungen bringt.
Phase 2: 3–9 Monate – TPM starten, RCA einführen, erste Dashboards, Integration in ERP
Nach den ersten Erfolgen wird die Einführung des MES systematisch vertieft:
- Total Productive Maintenance (TPM) starten, um Mitarbeitende einzubinden
- Root Cause Analysis (RCA) einführen, um Ursachen sichtbar zu machen
- Erste Dashboards zur Visualisierung von Daten etablieren
- Pilotprojekt für Predictive Maintenance starten
Nutzen: Ursachen werden erkennbar, die Organisation lernt, mit Daten zu arbeiten, und Transparenz wird Teil des Produktionsalltags.
Phase 3: 9–18 Monate – Predictive-Rollout, volle KPI-Transparenz
In der dritten Phase wird das MES vollständig integriert:
- Rollout von Predictive Maintenance im größeren Umfang
- Integration von MES in ERP, um durchgängige Datenflüsse zu schaffen
- Aufbau einer vollständigen KPI-Transparenz für Management und Produktion
Nutzen: Mit der vollständigen Einführung des MES wird die Produktion steuerbar, Maschinenstillstände lassen sich systematisch reduzieren und Entscheidungen basieren auf Fakten.
Von Maßnahmen zur Umsetzung: Wie beides zusammenhängt
Viele Unternehmen starten mit einem klaren Maßnahmenkatalog, um Maschinenstillstände zu reduzieren – etwa durch Rüstzeitoptimierung, Ersatzteilmanagement oder Echtzeit-MDE. Doch ohne eine konkrete Umsetzungsroadmap bleiben diese Maßnahmen häufig Stückwerk.
Die Roadmap sorgt dafür, dass die einzelnen Schritte sinnvoll priorisiert und über einen Zeitraum von 18 Monaten in die Praxis gebracht werden:
- In den ersten Monaten greifen schnelle Maßnahmen wie Schulungen, einfache Prozessverbesserungen oder eine Basis-MES-Einführung.
- Mittelfristig werden strukturierte Methoden wie TPM oder RCA fest im Alltag verankert.
- Langfristig entsteht durch Predictive-Rollouts, ERP-Integration und KPI-Transparenz ein durchgängiges System.
So wird aus einzelnen Maßnahmen ein ganzheitlicher Verbesserungsprozess, der planbar, messbar und nachhaltig ist.
Fazit: Mit der MES Umsetzungsroadmap zur erfolgreichen Einführung
Die Einführung eines MES ist kein einmaliges Großprojekt, sondern ein strukturierter Prozess. Mit der MES Umsetzungsroadmap gelingt es, Schritt für Schritt messbare Verbesserungen zu erzielen – von schnellen Erfolgen in den ersten Monaten bis hin zur vollständigen Integration und KPI-Transparenz.
Nachhaltigkeitsreporting – warum es jetzt relevant ist
Die regulatorischen Anforderungen an Nachhaltigkeit steigen spürbar. Mit der CSRD verpflichtet die EU schrittweise auch mittelständische Unternehmen, über ihre Nachhaltigkeitsleistung zu berichten, beginnend mit Geschäftsjahren ab 2025.
Ziel ist ein transparenter Einblick in die ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung (ESG = Environmental, Social, Governance).
Besonders relevant für produzierende Unternehmen ist dabei der „E“-Bereich (Environmental). Hier müssen konkrete Kennzahlen zur Umweltwirkung des Betriebs ausgewiesen werden, etwa zu:
- Energie- und Ressourcenverbrauch
- CO₂-Emissionen und Energieeffizienz
- Materialeinsatz, Abfallmengen und Recyclingquoten
- Emissionen aus Prozessen und Anlagen
Diese Daten existieren oft bereits im Unternehmen, verteilt über viele Systeme, teilweise manuell und selten integriert. Hier liegt das Potenzial eines MES-Systems.
Nachhaltigkeitsreporting verstehen: Vom Narrativ zur Kennzahl
Ein glaubwürdiger ESG-Bericht lebt nicht von Zielen, sondern von messbaren Fakten. Für produzierende Betriebe bedeutet das: Nachhaltigkeit beginnt im Shopfloor, nicht im Reporting-Tool.
Gerade in der Produktion werden entscheidende Umwelteinflüsse erzeugt – Energieverbrauch, Materialeinsatz, Ausschuss, Prozesszeiten.
Ein MES wie gboMES wird damit zum Datenlieferanten für Nachhaltigkeitsstrategien – nicht als ESG-System, sondern als präzise Messinstanz im Produktionsprozess.
Welche Umweltdaten liefert gboMES?
MES-Systeme sind die „Sensorik“ der Produktion. gboMES erfasst, verknüpft und dokumentiert produktionsrelevante Daten, die sich unmittelbar mit ökologischen Kennzahlen verbinden lassen.
Warum diese Daten entscheidend sind
Nachhaltigkeitsframeworks wie GRI, ESRS E1 oder DNK verlangen konkrete quantitative Angaben – keine Schätzwerte. Genau hier liefert gboMES belastbare, prüfbare Informationen aus erster Hand.
Bereich – Beispielhafte Daten – Bedeutung für ESG
| Bereich |
Beispielhafte Daten |
Bedeutung für ESG |
| Energieverbrauch |
Maschinenlaufzeiten, Leerlaufzeiten, Energieverbrauch pro Auftrag |
Grundlage für Energieeffizienz- und Emissionskennzahlen |
| Rohstoffe & Materialien |
Materialeinsatz, Ausschussquoten, Recyclinganteile |
Bewertung von Ressourceneffizienz und Materialkreisläufen |
| Abfall & Nacharbeit |
Ausschuss je Linie, Nacharbeitszeiten, Ausschussursachen |
Nachweis über Abfallmengen und Optimierungspotenziale |
| Prozessparameter |
Temperatur, Druck, Zykluszeit, Energieverbrauch |
Indikatoren für Prozessoptimierung und CO₂-Minderung |
| Anlagen- & Werkzeugdaten |
Laufzeiten, Wartungszyklen, Verschleißdaten |
Beitrag zur Langlebigkeit und Ressourcenschonung |
| Produktionsleistung |
Ausstoß, Taktzeiten, Auslastung |
Effizienzindikator pro Produkt oder Auftrag |
Diese Daten entstehen kontinuierlich, automatisch und ohne Zusatzaufwand. Sie sind objektiv, vergleichbar und auditfähig – genau das, was Nachhaltigkeitsberichte fordern.
Für welche Reporting-Standards sind MES-Daten relevant?
MES-Daten aus gboMES können in mehrere gängige Reporting-Frameworks integriert werden – als Teil der Umweltberichterstattung:
| Framework / Standard |
Typisch nutzbare MES-Daten |
| CSRD / ESRS E1 |
Energieverbrauch, Ausschuss, Materialeffizienz |
| GRI 302 / 305 |
Energie- und Emissionskennzahlen pro Produktionseinheit |
| ISO 50001 |
Energieflüsse, Leerlaufzeiten, Verbrauch je Maschine |
| DNK |
Daten zu Ressourcenschonung, Abfallvermeidung |
| CDP |
Teilweise: Scope-1-Daten aus Produktionsprozessen |
Was gboMES leisten kann – und was nicht
Ein MES ist kein ESG-Reporting-Tool, und das sollte auch nicht suggeriert werden. Ein vollständiger Nachhaltigkeitsbericht erfordert Daten aus vielen Quellen: Einkauf, Personal, Finanzen, Lieferkette.
gboMES konzentriert sich auf das, was messbar ist:
„Ein vollständiger ESG-Bericht entsteht nicht im MES – aber ohne MES fehlen entscheidende Fakten aus der Produktion.“
Empfehlungen für nachhaltige Produktionsdatennutzung
- Frühzeitig beginnen: Auch kleine Datenmengen schaffen Mehrwert.
- Kennzahlen definieren: ESG-relevante Produktionsdaten festlegen.
- Datenqualität sichern: Präzise Daten sind entscheidend.
- MES-Daten verbinden: Umweltkennzahlen in ESG-Tools exportieren.
- Transparenz intern nutzen: Nachhaltigkeit als Führungsinstrument.
Fazit
Nachhaltigkeitsreporting ist kein reines Reporting-Thema, sondern eine Frage der Datentiefe und Prozessintelligenz. Ein MES wie gboMES ersetzt keine ESG-Plattform – doch es liefert den entscheidenden Umwelt-Datenbaustein: objektiv, automatisiert und integriert in den Produktionsalltag.
So entsteht aus Transparenz Effizienz – und aus Messbarkeit echte Nachhaltigkeit.
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