Lückenlose Rückverfolgbarkeit in der Produktion – so gelingt Traceability

Lückenlose Rückverfolgbarkeit in der Produktion – so gelingt Traceability

Michael Möller
Michael Möller
8 min
Updated:
Published:
October 24, 2025

Lückenlose Rückverfolgbarkeit in der Produktion – warum Traceability zum Wettbewerbsfaktor wird In der modernen Fertigung ist Rückverfolgbarkeit längst kein optionales Thema mehr. Ob Serienproduktion, Variantenfertigung oder Kleinserie – wer heute produzieren will, muss wissen, woher jedes Bauteil stammt, wie es verarbeitet wurde und unter welchen Bedingungen es entstanden ist. Genau das leistet Traceability.

gbo datacomp – Ihr MES Experte

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Erfahren Sie, wie Sie Ihre Produktion mit digitalen Lösungen effizienter gestalten können – und welche Potenziale unser umfassendes MES Portfolio dafür bietet.

Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere Leistungen und entwickeln Sie gemeinsam mit uns in einem persönlichen Gespräch eine maßgeschneiderte Lösung für Ihren individuellen Anwendungsfall.

Was bedeutet Rückverfolgbarkeit?

Rückverfolgbarkeit bezeichnet die Fähigkeit, sämtliche relevanten Daten eines Produkts entlang seines gesamten Lebenszyklus nachvollziehen zu können – vom Rohmaterial über die Fertigung bis zur Auslieferung.

Dabei geht es um die zentrale Frage:
Was wurde wann, wo, wie, von wem und womit hergestellt?

In der Fertigungspraxis umfasst das unter anderem:

  • Seriennummern oder Chargenkennzeichnung
  • Prozessdaten (z. B. Temperatur, Druck, Maschinenparameter)
  • Materialflüsse und Werkzeugeinsätze
  • Prüf- und Qualitätsdaten
  • Personal- und Maschineninformationen

Diese Daten müssen nicht nur erfasst, sondern intelligent miteinander verknüpft und dauerhaft gespeichert werden.

Warum Traceability in der Produktion immer wichtiger wird

Die Anforderungen an Transparenz und Dokumentation steigen – aus regulatorischen Gründen (z. B. ISO, FDA, EU-Verordnungen), zur Qualitätssicherung oder aufgrund wachsender Kundenerwartungen.

Einige zentrale Vorteile:

1. Schnelles Reagieren im Fehlerfall

Bei Reklamationen oder Rückrufen lässt sich präzise eingrenzen, welche Produkte betroffen sind. Das spart Zeit, Geld und schützt den Ruf.

2. Qualitätsverbesserung

Durch Rückverfolgung von Prozessparametern und Prüfdaten können Muster erkannt und Fehlerquellen systematisch eliminiert werden.

3. Optimierungspotenzial nutzen

Rückverfolgbarkeit macht Prozesse messbar – ein entscheidender Hebel für kontinuierliche Verbesserung und OEE-Steigerung.

4. Audit- und Compliance-Fähigkeit

Traceability ist oft Voraussetzung für Zertifizierungen oder die Belieferung bestimmter Branchen (z. B. Automotive, Medizintechnik, Luftfahrt).

5. Integration in Lieferketten

Kunden und Partner erwarten heute digitale Rückverfolgbarkeit – idealerweise systemübergreifend bis zum Rohmaterial.

Rückverfolgbarkeit in der Praxis: Die drei Schichten der Traceability

Damit Rückverfolgbarkeit in der Produktion funktioniert, müssen verschiedene Ebenen nahtlos zusammenspielen:

1. Identifikation

Seriennummern, Chargen, RFID, Barcode oder QR-Codes

2. Datenerfassung

MDE, BDE, PRZ, Qualitätsdaten, Mitarbeiterdaten etc.

3. Datenverknüpfung

Produkt → Prozess → Ressource → Zeitstempel – vollständiger digitaler Zwilling

Erst durch diese ganzheitliche Verknüpfung entsteht ein „digitaler Fingerabdruck“ jedes einzelnen Produkts – Grundlage für echte Traceability.

Wie gboMES Rückverfolgbarkeit ermöglicht

Mit dem modular aufgebauten MES-System gboMES bietet gbo datacomp eine erprobte Lösung, um Rückverfolgbarkeit strukturiert und skalierbar aufzubauen:

Maschinendatenerfassung (MDE)

Erfasst automatisch Stückzahlen, Maschinenzustände und Prozessdaten in Echtzeit.

Prozessdatenerfassung (PRZ)

Integriert Sensoren und Messsysteme, um z. B. Temperaturen, Drücke oder Taktzeiten zu dokumentieren.

Betriebsdatenerfassung (BDE)

Ordnet Aufträge, Mitarbeiter, Maschinen und Zeiträume präzise zu.

Werkzeug- & Materialverfolgung

Verknüpft Materialchargen und Werkzeuge mit Seriennummern und Prozessen.

KPI-Dashboards & Reports

Bieten jederzeit Einblick in die Produktentstehung – auftrags-, serien- oder chargenbasiert.

So wird aus jeder Produktionseinheit eine nachvollziehbare Informationseinheit – automatisch, sicher und jederzeit abrufbar.

Expertentipps für die Umsetzung im Mittelstand

1. Klein starten, groß denken
Beginnen Sie mit einem Pilotbereich – z. B. einem kritischen Fertigungsschritt oder einem wichtigen Produkt.

2. Serien- & Chargenkennzeichnung frühzeitig einführen
Je früher ein Produkt eindeutig identifiziert ist, desto lückenloser lässt sich der Rest dokumentieren.

3. Systeme integrieren
Setzen Sie auf MES-Lösungen, die Daten aus Maschinen, ERP und Qualitätssystemen zusammenführen – wie gboMES.

4. Transparenz schaffen
Nutzen Sie Dashboards und Reports, um Traceability für alle sichtbar und nutzbar zu machen – vom Shopfloor bis ins Management.

5. Qualität und Traceability gemeinsam denken
Verknüpfen Sie Rückverfolgbarkeit mit Prüfprozessen – das steigert die Aussagekraft und stärkt Ihr Qualitätsmanagement.

Fazit

Traceability ist kein reines IT-Projekt, sondern ein strategischer Hebel: Sie schafft Vertrauen, sichert Qualität und steigert die Reaktionsfähigkeit in einer zunehmend komplexen Produktionswelt.

Mit gboMES haben Sie eine Lösung an der Hand, die lückenlose Rückverfolgbarkeit nicht nur abbildet, sondern zu einem echten Steuerungstool für Ihre Produktion macht.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie Sie Rückverfolgbarkeit in Ihrer Produktion aufbauen können?
Wir beraten Sie gern – praxisnah, branchenerprobt und individuell.

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Nachhaltigkeitsreporting – warum es jetzt relevant ist

Die regulatorischen Anforderungen an Nachhaltigkeit steigen spürbar. Mit der CSRD verpflichtet die EU schrittweise auch mittelständische Unternehmen, über ihre Nachhaltigkeitsleistung zu berichten, beginnend mit Geschäftsjahren ab 2025.

Ziel ist ein transparenter Einblick in die ökologische, soziale und unternehmerische Verantwortung (ESG = Environmental, Social, Governance).

Besonders relevant für produzierende Unternehmen ist dabei der „E“-Bereich (Environmental). Hier müssen konkrete Kennzahlen zur Umweltwirkung des Betriebs ausgewiesen werden, etwa zu:

  • Energie- und Ressourcenverbrauch
  • CO₂-Emissionen und Energieeffizienz
  • Materialeinsatz, Abfallmengen und Recyclingquoten
  • Emissionen aus Prozessen und Anlagen

Diese Daten existieren oft bereits im Unternehmen, verteilt über viele Systeme, teilweise manuell und selten integriert. Hier liegt das Potenzial eines MES-Systems.



Nachhaltigkeitsreporting verstehen: Vom Narrativ zur Kennzahl

Ein glaubwürdiger ESG-Bericht lebt nicht von Zielen, sondern von messbaren Fakten. Für produzierende Betriebe bedeutet das: Nachhaltigkeit beginnt im Shopfloor, nicht im Reporting-Tool.

Gerade in der Produktion werden entscheidende Umwelteinflüsse erzeugt – Energieverbrauch, Materialeinsatz, Ausschuss, Prozesszeiten.

Ein MES wie gboMES wird damit zum Datenlieferanten für Nachhaltigkeitsstrategien – nicht als ESG-System, sondern als präzise Messinstanz im Produktionsprozess.



Welche Umweltdaten liefert gboMES?

MES-Systeme sind die „Sensorik“ der Produktion. gboMES erfasst, verknüpft und dokumentiert produktionsrelevante Daten, die sich unmittelbar mit ökologischen Kennzahlen verbinden lassen.



Warum diese Daten entscheidend sind

Nachhaltigkeitsframeworks wie GRI, ESRS E1 oder DNK verlangen konkrete quantitative Angaben – keine Schätzwerte. Genau hier liefert gboMES belastbare, prüfbare Informationen aus erster Hand.


Bereich – Beispielhafte Daten – Bedeutung für ESG

Bereich Beispielhafte Daten Bedeutung für ESG
Energieverbrauch Maschinenlaufzeiten, Leerlaufzeiten, Energieverbrauch pro Auftrag Grundlage für Energieeffizienz- und Emissionskennzahlen
Rohstoffe & Materialien Materialeinsatz, Ausschussquoten, Recyclinganteile Bewertung von Ressourceneffizienz und Materialkreisläufen
Abfall & Nacharbeit Ausschuss je Linie, Nacharbeitszeiten, Ausschussursachen Nachweis über Abfallmengen und Optimierungspotenziale
Prozessparameter Temperatur, Druck, Zykluszeit, Energieverbrauch Indikatoren für Prozessoptimierung und CO₂-Minderung
Anlagen- & Werkzeugdaten Laufzeiten, Wartungszyklen, Verschleißdaten Beitrag zur Langlebigkeit und Ressourcenschonung
Produktionsleistung Ausstoß, Taktzeiten, Auslastung Effizienzindikator pro Produkt oder Auftrag


Diese Daten entstehen kontinuierlich, automatisch und ohne Zusatzaufwand. Sie sind objektiv, vergleichbar und auditfähig – genau das, was Nachhaltigkeitsberichte fordern.



Für welche Reporting-Standards sind MES-Daten relevant?

MES-Daten aus gboMES können in mehrere gängige Reporting-Frameworks integriert werden – als Teil der Umweltberichterstattung:

Framework / Standard Typisch nutzbare MES-Daten
CSRD / ESRS E1 Energieverbrauch, Ausschuss, Materialeffizienz
GRI 302 / 305 Energie- und Emissionskennzahlen pro Produktionseinheit
ISO 50001 Energieflüsse, Leerlaufzeiten, Verbrauch je Maschine
DNK Daten zu Ressourcenschonung, Abfallvermeidung
CDP Teilweise: Scope-1-Daten aus Produktionsprozessen


Was gboMES leisten kann – und was nicht

Ein MES ist kein ESG-Reporting-Tool, und das sollte auch nicht suggeriert werden. Ein vollständiger Nachhaltigkeitsbericht erfordert Daten aus vielen Quellen: Einkauf, Personal, Finanzen, Lieferkette.

gboMES konzentriert sich auf das, was messbar ist:

„Ein vollständiger ESG-Bericht entsteht nicht im MES – aber ohne MES fehlen entscheidende Fakten aus der Produktion.“



Empfehlungen für nachhaltige Produktionsdatennutzung

  1. Frühzeitig beginnen: Auch kleine Datenmengen schaffen Mehrwert.
  2. Kennzahlen definieren: ESG-relevante Produktionsdaten festlegen.
  3. Datenqualität sichern: Präzise Daten sind entscheidend.
  4. MES-Daten verbinden: Umweltkennzahlen in ESG-Tools exportieren.
  5. Transparenz intern nutzen: Nachhaltigkeit als Führungsinstrument.


Fazit

Nachhaltigkeitsreporting ist kein reines Reporting-Thema, sondern eine Frage der Datentiefe und Prozessintelligenz. Ein MES wie gboMES ersetzt keine ESG-Plattform – doch es liefert den entscheidenden Umwelt-Datenbaustein: objektiv, automatisiert und integriert in den Produktionsalltag.

So entsteht aus Transparenz Effizienz – und aus Messbarkeit echte Nachhaltigkeit.

👉 Mehr über gboMES erfahren

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